Warum zur speziellen Schmerztherapie?

Meine schmerztherapeutische Praxis besteht seit über 20 Jahren. Ich behandle alle Arten von chronischen nicht Tumorbedingten Schmerzen. Dabei versuche ich möglichst wenig auf invasive Methoden der Schmerztherapie zu setzen.

Chronischer Schmerz

Aber zunächst möchte ich die Frage beantworten, was ist eigentlich chronischer Schmerz? Ein chronischer Schmerz liegt vor:

  • Wenn der Schmerz länger als 6 Monaten andauert und seine Funktion als Warnsignal verloren und sich verselbständigt hat
  • Wenn täglich länger als ein Monat Schmerzmittel ständige Begleiter sind und der Schmerz trotzdem bleibt
  • Wenn die Schmerzmitteldosis gesteigert werden muss
  • Wenn der Schmerz zum Dreh- und Angelpunkt des Lebens geworden ist
  • Wenn der Schlaf dadurch erheblich gestört wird und man tagsüber nicht richtig funktioniert
  • Wenn  das private, soziale und berufliche Leben dadurch stark beeinträchtigt werden
  • Wenn Ängste und Depressionen auftreten

Wenn mindestens 4 der 7 genannten Punkte bei Ihnen zutreffen, ist der Gang zur „Spezielle Schmerztherapie“ zu empfehlen.

Schmerztherapeutische Ziele

Das Ziel der Therapie ist die Spirale von Schmerz, Schmerzmittel, noch mehr Schmerzen, noch mehr Schmerzmittel zu durchbrechen und gleichzeitig die Begleiterscheinungen wie Schlafstörung, Depression und Angst zu behandeln. Dabei steht am Anfang das Verständnis für die Schmerzentstehung und das Erkennen der Zusammenhänge.

Meine Aufgabe ist den Betroffenen zu helfen, wieder Mut zu fassen und mit deutlich weniger Medikamenten eine bessere Lebensqualität und Schmerzkontrolle zu erreichen.

Schmerztherapeutische Methoden

Am Anfang steht die genaue Diagnose des Schmerzes. Deshalb erhalten alle Patienten einen detaillierten Schmerzfragebogen, der Auskunft zur Qualität und Quantität der Schmerzen, vegetativen Beschwerden und psychischem Befinden geben soll.

Jeder Schmerz ist individuell, daher sind die Therapiewege sehr unterschiedlich. Was aber fast immer in Bezug auf Schmerzmittel gilt ist: „weniger ist mehr“. Schmerzmittel sind eine gute Rettung für akute Schmerzen. Eine tägliche Einnahme von Schmerzmitteln jeglicher Art von mehr als 2 Wochen im Monat chronifiziert jedoch die Schmerzen immer mehr. Die Folge davon ist noch mehr Schmerzmittel. Deshalb steht in vielen Fällen die Entwöhnung von Schmerzmitteln am Anfang der Therapie.

Ich begleite meine Patienten bei einer Schmerzmittelentwöhnung oft mit Ohr- und oder Körper Akupunktur.

Akupunktur hat einen großen Stellenwert in meiner Therapie, weil sie die körpereigenen Selbstheilungsmechanismen unterstützt und gute Auswirkung auf die Schmerzen haben kann. Sie kann umso besser die regulativen Mechanismen des Körpers ankurbeln, umso weniger Schmerzmittel angewandt werden. Deshalb ist Akupunktur oft erst nach Beginn der Entwöhnung und nach Verbesserung des Schlafes besonders hilfreich.

Zusätzlich können Übungen zur Erhöhung der Achtsamkeit und Atemmeditation bei regelmäßiger Durchführung ebenfalls die Lebensqualität verbessern.

Neben dem Einsatz von schulmedizinischen Mitteln zur Beruhigung von Nervenschmerzen und zur Schlafverbesserung kommen Naturheilmittel, wie Capsaicin (Cayennepfeffersalbe) und Pfefferminzöl zur Anwendung.